Um ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten beziehungsweise zu erhöhen, nutzen immer mehr Sportler das Angebot von orthopädischen Hilfsmitteln wie beispielsweise Bandagen, Korsagen, Schienen oder orthopädische Schuhe. Die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) weist darauf hin, dass der Sinn dieser unterstützenden Mittel zur Stabilisierung, Entlastung, Ruhigstellung oder Ähnlichem nicht immer sinnvoll ist.
Die orthopädischen Hilfsmittel kämen bei manchen Sportlern zu schnell zum Einsatz, wo es vielleicht sinnvoller wäre, auf die eigentliche Ursache einzugehen, aufgrund derer die vermeintliche orthopädische Unterstützung verlangt wird. Denn oftmals sind es Veränderungen im Trainingsmuster, in der Disziplin oder unangenehme Belastungen und Verletzungsgefahren, die sich negativ auf den Bewegungsapparat des Sportlers auswirken. In solchen Fällen könnten orthopädische Hilfsmittel zwar therapeutische Abhilfe schaffen oder auch bereits präventiv sinnvoll sein, doch eine Änderung des sportlichen Verhaltens, des Trainingsmusters oder gar die Wahl einer alternativen Sportart wären zumindest für Freizeitsportler möglicherweise ebenso sinnvoll zu betrachten.
Laut Aussage von Sportmedizinern ist daher nach wie vor anzuraten, bei ratsuchenden Sportlern genau zu eruieren, aus welchem Grund es zu den entsprechenden körperlichen Beeinträchtigungen oder Verletzungen gekommen ist, um diesem in erster Linie gegenzusteuern. Erst im zweiten Schritt sollte dann über den möglichen Einsatz von orthopädischen Hilfsmitteln entschieden werden.
Unzureichende Evidenz bei orthopädischen Hilfsmitteln im Sport, Dtsch Ärztbl 1/2022
GOTS (Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin): www.gots.org/blog/2022/01/17/bandagen-orthesen-einlagen-orthopaedische-hilfsmittel-im-sport-wann-sind-sie-sinnvoll/