Rückenschmerzen
Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung Deutschlands klagte schon einmal über eine Lumbago (Rückenschmerzen) (Synonyme: Dorsalgie; Dorsolumbalgie; Dorsopathie; ISG-Syndrom; Iliosakralgelenkschmerzen; LWS-Syndrom; Lumbalgie; Lumbalgie – Lumboischialgie – Lumbago (Rückenschmerzen); Lumbalsyndrom, chronisch; Lumbo-Ischialgie; Lumboischialgie; Lumbosakralgie).
Die Ursachen für eine Lumbago sind sehr vielfältig. Aber in mehr als 85 % der Fälle bleibt die genaue Ursache unklar, da die Beschwerden vor einer genaueren Untersuchung spontan abklingen.
Rückenschmerzen gelten als die häufigste Ursache für eine Behinderung bei jungen Menschen unter 45 Jahren.
Je nach Art des Schmerzes unterscheidet der Mediziner folgende Rückenschmerzen:
- Lumbago – plötzlich auftretende Schmerzen im Lendenbereich, Hexenschuss
- Lumbalgie – chronische, dauerhafte Rückenschmerzen
- Ischialgie (Ischiassyndrom) – Schmerzen im Versorgungsgebiet des Ischias-Nerven mit Ausstrahlung ins Bein
- Lumboischialgie – Schmerzen im Bereich der Lenden und des Versorgungsgebietes des Ischias-Nerven mit Ausstrahlung ins Bein
Man kann Rückenschmerzen wie folgt einteilen:
- akute unkomplizierte Rückenschmerzen – Lumbago (sogenannter "Hexenschuss")
- radikuläre Kreuzschmerzen – Schmerzen, die von einer Spinalnervenwurzel ausgehen, z. B. Ischialgie
- komplizierte Kreuzschmerzen – Schmerzen aufgrund von Tumorerkrankungen, Frakturen (Knochenbruch) oder ähnlichem; treten bei 1 % der Patienten auf
Frauen sind geringfügig häufiger von chronischen Rückenschmerzen betroffen als Männer.
Die Erkrankung tritt vorwiegend zwischen dem 20. bis 50. Lebensjahr auf.
Die Krankheitshäufigkeit für chronische Rückenschmerzen liegt bei 8-21 % (in Deutschland). Die Lebenszeitprävalenz (Krankheitshäufigkeit während des gesamten Lebens) liegt sogar bei 70-80 %.
Verlauf und Prognose:
Rückenschmerzen können akut oder chronisch sein. Von akuten Rückenschmerzen spricht man, wenn die Schmerzen nicht länger als 12 Wochen andauern. Sie sind meist harmlos und verschwinden spontan (von selbst). Von chronischen Rückenschmerzen spricht man, wenn die Schmerzen – kurzfristig rezidivieren (wiederkehren) oder andauernd – über drei Monate anhalten. Sie sind in der Regel bedingt durch Haltungsschäden der Wirbelsäule.